Bier im Kloster – Die Mönche und das flüssige Brot
Wahrscheinlich war vergorener Brotteig der Ausgangspunkt für ein Getränk, das in aller Welt beliebt ist und in unzähligen Versionen angeboten wird. Erste Aufzeichnungen darüber gab es schon vor etwa 6000 Jahren. Aus der Zeit um 2000 v. Chr. stammen erste in Keilschrift aufgezeichnete Bierrezepte.
Sogar bei der Entwicklung und Kultivierung des Menschen spielt Bier eine Rolle. So zu finden im Gilgamensch-Epos. In Babylon kannte man bereits 20 verschiedene Biere, welche teilweise sogar bis Ägypten exportiert wurden. Damals wurde Bier mit Gerste bezahlt. Hielten sich die Wirtinnen nicht daran und nahmen stattdessen Silber, wurden sie ertränkt. Ebenso, wenn sie minderwertiges Bier ausschenkten. Je nach sozialer Stellung standen den Bürgern zwischen zwei und fünf Litern pro Tag zu.
Im Mittelalter wurde nach verschiedenen Annahmen bereits im 9. Jahrhundert im Kloster Weihenstephan Bier gebraut. Um 1040 erhielten die Benediktiner die offizielle Brau- und Schankerlaubnis und somit gilt Weihenstephan als älteste gewerbliche Brauerei der Welt.
„Was flüssig ist, bricht kein Fasten“
Verschiedene Berichte zeigen, dass bis zu 5 Maß am Tag den Klosterinsassen erlaubt waren. In St. Gallen standen jedem Klosterbewohner „sieben Essen mit reichlich Brot und fünf Zumessungen Bier“ zu. Jeder Wanderer und Pilger, der an die Tore der Mönche klopfte, wurde mit Bier versorgt. So brauten sie nicht nur für den Eigenbedarf, sondern auch für ihre Gäste.
Die Mönche fingen an selbst zu brauen, als die Biere, die von außen als Abgabe ins Kloster kamen zumeist einfach aus Hafer und Wasser bestanden und sehr dünn nicht besonders nahrhaft waren. Die Klosterbrüder legten viel Wert auf die Qualität des Braugetreides. Die Mönche und Nonnen waren außerdem sehr experimentierfreudig bezüglich der Zutaten, die in die Maische wanderten. Wermut, Hirse, Fenchel und Wacholder; Nelken, Salbei, Schafgarbe und Kirschblüten fanden ihren Weg in das Bier aus dem Kloster.
Ist ein Bischof so besoffen, dass er die Hostie kotzt, muss er neunzig Tage büßen
Maßhalten war nicht überall an der Tagesordnung, weswegen ein Erzbischof in England folgende Warnung aussprechen musste:
Ist ein Priester so betrunken, dass er die Psalmen nur noch lallt, soll er zwölf Tage von Brot und Wasser leben.
Ist ein Mönch so voll, dass er speit, soll er dreißig Tage Buße tun.
Ist ein Bischof so besoffen, dass er die Hostie kotzt, muss er neunzig Tage büßen.
Bier wurde, weil es in manchen Klöstern auch medizinisch geschätzt wurde, zum »Heiltrank« erhoben, um 817 einem Verbot des „heidnischen Gesöffs“ zu entgehen.
Auch beim TOUGHRUN wird der Gerstensaft sehr geschätzt, deswegen erhält jeder TOUGHRUNNER nach dem Zieleinlauf auch ein erfrischendes Bier als Belohnung. Prost!
Die Autorin
Kristin Barbknecht, Diätassistentin und Fachwirtin für Prävention & Gesundheitsförderung: Gesundheit ist mehr als nur eine Komponente. Ernährung, Bewegung und Entspannung sind die Eckpfeiler unseres Wohlbefindens und unserer Gesundheit. Wir sollten sie pflegen, ohne uns verrückt zu machen. Eine gesunde Lebensweise sollte uns wichtig sein, jedoch nicht zur Religion werden.
Wir sind ein kleines Team aus Diätassistentinnen, die sich auf die Fahne geschrieben haben, dem Saarland zu zeigen, dass gesund auch mit Genuss funktioniert.
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